2024 DGM Nachwuchspreis for MAP alumnus Andreas Bezold
The German Society for Materials Science (DGM) is a leading organization in the field of materials science and engineering, fostering research, innovation, and collaboration. Each year, the DGM Nachwuchspreis (Young Talent Award) recognizes outstanding achievements by early-career scientists in advancing materials science. In 2024, Andreas Bezold, an alumnus of the MAP program, has been honored with this prestigious award for his exceptional contributions to the field.
Congratulations form the entire MAP team!
The following is the laudatory speech by Dr.-Ing. Steffen Neumeier, MAP lecturer and Andreas Bezold’s supervisor. The speech was given in German. With the kind permission of the DGM, his speech is posted on this website.
Herrn Andreas Bezolds vielseitiges Interesse, Begabung und Engagement im Bereich der MINT-Fächer zeichnete sich schon durch seine Teilnahme an „Jugend trainiert Mathematik“ während seiner Gymnasialzeit und als Projektleiter Organisation und Vorstand im Formular Student Team der Friedrich-Alexander-Universität (FAU) während seines Studiums ab. Nach einem einjährigen Exkurs in die Physik wechselte Herr Bezold zum Department Werkstoffwissenschaften der FAU und studierte von 2014-2017 im Studiengang Nanotechnologie. Im Anschluss an seinem Bachelor of Science setzte er sein Studium im Elitestudiengang Advanced Materials and Processes fort und schloss diesen 2020 sehr erfolgreich ab. Schon im Rahmen seiner Miniprojektarbeit des MAP-Studiengangs brillierte er mit der Simulation von Röntgenlinienprofilen von Superlegierungen und blieb seither den Hochtemperaturwerkstoffen in meiner Gruppe am Lehrstuhl I: Allgemeine Werkstoffeigenschaften von Prof. Göken treu. Über drei Jahre unterstütze er außerdem als Hiwi tatkräftig die Forschung am Lehrstuhl und er erweiterte seinen Horizont im Bereich der Luft- und Raumfahrt mit seiner Werkstudententätigkeit bei Airbus Helicopters. Während seines Studiums wurde Herr Bezold mit dem SEMIKRON-Förderpreis und dem MAP-Auslandspreis für seine außergewöhnlichen Leistungen ausgezeichnet. Mittels letzterem konnte er im Zusammenhang mit seiner Masterarbeit erste Auslandserfahrungen sammeln und enge Kontakte zu der Gruppe von Prof. Mills, The Ohio State University, USA, knüpfen.
Anschließend begann 2020 Andreas Bezold sein Promotionsvorhaben zum Thema „Segregation-assisted deformation behavior of CoNi-base superalloys: elementary mechanisms and strengthening effects“ im Rahmen des DFG-Schwerpunktprogramms „Compositionally Complex Alloys – High Entropy Alloys (CCA-HEA)“, welches er höchst erfolgreich im Laufe 2024 abschließen wird. Immer engagiert und motiviert erzielte er exzellente wissenschaftliche Erkenntnisse. Er beschäftige sich intensiv mit den mechanischen Eigenschaften und Verformungsmechanismen von Kobalt- und Nickelbasissuperlegierungen und nutze hierfür verschiedenste Charakterisierungsmethoden. Insbesondere mit Hilfe der Transmissionselektronenmikroskopie studierte er das Verformungsverhalten neuartiger CoNi-Basissuperlegierungen und konnte schlussendlich deren exzellente Kriechfestigkeiten erklären. Er entdeckte einen neuen Mechanismus zur Erklärung der auftretenden Fließspannungsanomalie und er untersuchte den neuartigen Härtungsmechanismus der lokalen Phasentransformation. Dabei erforschte er die Rolle einzelner Legierungselemente hinsichtlich verschiedener Defekte auf atomarer Ebene und konnte die thermodynamischen und kinetischen Aspekte bei der verformungsinduzierten, lokalen Phasenumwandlung entschlüsseln. Herr Bezold beherrschte jedoch nicht nur die verwendeten Transmissionselektronenmikroskope und mechanischen Prüfanlagen mit Bravour, sondern er war stets daran interessiert seinen Horizont zu erweitern und neue Methoden zu erlernen und anzuwenden. Mit seiner sehr schnellen Auffassungsgabe arbeitete er sich in verschiedene Simulationsmethoden und Methoden der Künstlichen Intelligenz ein, die er gewinnbringend für die Erforschung und Weiterentwicklung von Superlegierungen einzusetzen vermochte.
Seine exzellente wissenschaftliche Arbeitsweise ist jedoch nicht nur von allerhöchster Qualität und enormer Vielseitigkeit gekennzeichnet, sondern auch von einer außerordentlich hohen Effizienz und Produktivität. So veröffentlichte Herr Bezold bis zur Verteidigung seiner Dissertation Ende Juni 2024 20 Publikationen, davon 9 als Erstautor. Somit liefert Herr Bezold trotz seiner jungen Karriere in der Akademia schon jetzt sehr wichtige Beiträge zum grundlegenden Verständnis der Superlegierungen, was zu neuen Werkstoffen mit verbesserten Eigenschaften führen wird. Neben seinen herausragenden Fähigkeiten als Wissenschaftler zeichnet sich Herr Bezold auch durch seine Begeisterungsfähigkeit und Hilfsbereitschaft aus. Seinen Kollegen half er tatkräftig und er wusste stets seine vielen Hiwis, Bachelor- und Masteranden bestens zu motivieren und diese in jeglicher Hinsicht uneigennützig zu unterstützen. Er wurde sowohl als Teamplayer als auch Führungspersönlichkeit wahrgenommen und von allen Seiten sehr geschätzt.
Seine wissenschaftliche Karriere setzt er nun als Post-Doc in der Arbeitsgruppe von Prof. Michael Mills an der Ohio State University fort, wo er sich mit additiv gefertigten oxiddispersions- und ausscheidungsgehärteten Superlegierungen beschäftigen wird. Ich bin mir sicher, dass wir auch zukünftig noch viel Positives von diesem engagierten und talentierten Nachwuchswissenschaftler hören werden.
Ich freue mich außerordentlich, dass Herrn Bezold der DGM-Nachwuchspreis verliehen wird. Aufgrund seiner herausragenden Leistung und Persönlichkeit ist er ein würdiger DGM-Nachwuchspreisträger. Für seine Zeit als Post-Doc in den USA sowie seine wissenschaftliche Karriere und weitere Zukunft wünsche ich ihm alles Gute und weiterhin so viel Erfolg.